Die Reise
Es war in einer alten, verschneiten Hütte, hoch oben in den Bergen. Eines späten Abends klopfte es an der Tür und ein alter Mann trat herein. Er setzte sich ungefragt vor uns auf den Stuhl, zog einen Brief aus der Innentasche seines schweren Mantels hervor, legte ihn vor uns auf den Tisch und sagte: “Will ich gemacht haben!”.
Dieser Mann bestellte gerade einen 30-wöchigen Roadtrip durch Europa bei uns. Ihm sei bewusst, dass wir Kinder und Jobs hätten und dass wir deswegen große Angst davor hätten, doch das interessiere ihn nicht.
Es war unser altes Ich, das uns am Horizont bereits auf sich zukommen sah und uns wissen ließ, dass es hinter diesem Abenteuer einen Haken setzen möchte, wenn wir bei ihm angekommen sind. Dem hatten wir wenig entgegenzusetzen und so nahmen wir unseren ganzen Mut zusammen, kauften ein Wohnmobil und fuhren los. No risk, no fun.
Der Plan: Zuerst hoch hinauf in den Norden bis weit über den Polarkreis und dann fünfeinhalb tausend Kilometer entlang der Atlantikküste in den Süden bis nach Gibraltar. Gesagt, getan. Jetzt haben wir eine Lücke im Lebenslauf, doch die interessiert ihn ebenfalls nicht.
Mit dieser Reise wollen wir Mut machen, in diesem Leben etwas zu riskieren und sie soll Lust auf mehr machen.