Travel
28. September 2022

Woche 13: Halbzeit in Dänemark

Auf der Landkarte gleicht unsere Reise einer Acht. Pünktlich zur Halbzeit sind wir am Schnittpunkt angekommen und liegen daher gut in der Zeit. Unser letzter Stop in Skandinavien war Kopenhagen, wo wir uns mit Lisa´s Eltern und ihrer Schwester verabredeten.

Die Stadt besteht wie jede andere aus viel Beton, vielen Häusern, noch mehr Fahrradfahrern und viel zu wenig Grün. Sie ist also in unseren Augen eine Stadt wie jede andere, wenn da nicht Christiania wäre: Eine Freistadt, die in den 70er Jahren von Hippies gegründet wurde, in der andere Rechte gelten und die bis heute mitten in Kopenhagen koexistiert.

Freistaat Christiana

Anders als im sonst eher konservativen Skandinavien wird hier offen auf der Straße Gras verkauft. Dementsprechend entspannt ist die Stimmung: Reagge Musik aus den Bars, der besonderer Geruch in der Luft, friedliche und entspannte Menschen, die gemeinsam den Tag genießen – ein Ruhepol mitten in der Hektik der Innenstadt. So kann Stadt auch sein.

Nach vier gemeinsamen Tagen verabschiedeten wir uns und plötzlich flammte das Gefühl von Heimweh wieder auf. Wir sind aber noch nicht bereit heimzukommen, denn wir wollen in der zweiten Halbzeit den Sommer nachholen und wir freuen uns auf Frankreich, Spanien und Portugal.

Nach drei Monaten können wir ein erstes Zwischenfazit ziehen: Die Reise hinterlässt andere Spuren als erwartet. Wir haben deutlich weniger Zeit für uns und aufgrund des Wetters verbringen wir den Großteil der Abende nicht bei Sonnenuntergängen am Strand, sondern im Wohnmobil. Umso überraschender ist es, dass wir uns trotz des kleinen Raumes nicht auf die Nerven gehen. Natürlich geraten wir mal aneinander. Aber insgesamt schweißt uns diese Situation als Familie richtig zusammen.

Besonders an Regentagen fühlen wir uns manchmal wie Obdachlose. Ein festes Zuhause zu haben war für uns selbstverständlich. Dieses wieder bewusst schätzen zu können ist einer der großen Zugewinne dieser Reise. Eins wissen wir schon jetzt: Dauercamper werden wir nicht aber diese Erfahrung wird uns niemand mehr nehmen und wir würden uns jederzeit wieder für diese Reise entscheiden.