Travel
23. Januar 2024

Woche #9- Ab in den Süden

Von der Inselgruppe Bø, oberhalb der Lofoten, ging es für uns an einem Regentag direkt nach Svolvær in Richtung Lofoten. Je näher wir dieser malerischen Inselgruppe kamen, desto dichter wurde das Gedränge.

Nach mehreren Wochen in den endlosen Wäldern Finnlands, fernab vom Rest der Welt, fühlten wir uns wie Mogli, der aus dem Dschungel kommt und es nicht gewöhnt ist, unter so vielen Menschen zu sein.

Die Hauptsaison war bereits vorbei, doch für unseren Geschmack war der Kontrast etwas zu stark und so suchten wir das Weite. Wir reihten uns in den Autocorso ein, der uns über die 150 Kilometer lange Hauptverkehrsader entlang dieser wunderschönen Inselkette in den Süden bis nach Reine brachte.

Das große Aushängeschild der Lofoten ist der atemberaubende Blick vom Reinebringen hinunter auf die kleinen Inseln rund um Reine, doch den gibt es nicht umsonst.

1566 Stufen müssen genommen werden, um den 660 Meter hohen Berg über eine nur 1,2 Kilometer lange Treppe zu besteigen. „Quick and dirty“, das war genau die sportliche Herausforderung, die wir gesucht haben, um unseren Körper mal wieder an die Grenze zu bringen.

Der Aufstieg ist hart, doch die Aussicht entschädigt die Mühen. Glücklicherweise spielte das Wetter mit. Die Sicht war klar, der Wind nicht zu stark und so entschieden wir uns, ein paar Filmaufnahmen zu fliegen, worüber wir uns sehr gefreut haben, als wir das Ergebnis auf dem Computer sahen.

In Å bestaunen wir noch den südlichsten Inselabschnitt bevor wir am nächsten Morgen mit der Fähre von Moskenes nach Bodø auf das Festland übersetzten.

Da uns das Wetter und die Temperaturen hier oben mittlerweile richtig auf die Nerven gingen, entschieden wir uns, das Gaspedal durchzudrücken und mit 80 km/h in den Süden zu brettern. 680 Kilometer lang ist die einzige Nord- Südverbindung, die viel weniger einer Autobahn als einer Orstverbindungsstraße gleicht und so mussten wir gleich zwei Übernachtungspausen einlegen. Welche ein Glück, wie sich noch herausstellen wird.

Auf einem idyllischen Wanderparkplatz, irgendwo zwischen Bodo und Trondheim, war es dann so weit. Nach einem typisch norwegischen Tag, klarte der Nachthimmel plötzlich auf und wir bekamen das zu Gesicht, was wir uns vor der Reise so sehr wünschten, mit eigenen Augen sehen zu können. Smaragdgrüne Schlieren, die am Firmament tanzen. Die Northern Lights. Ein unbeschreibliches Erlebnis und das kurz bevor wir Skandinavien verlassen.