Travel
1. August 2022

Woche 4: Alter Schwede, Schweden ist das europäische Kanada…

Auf dem Weg zum Hafen nach Swinemünde, als wir die Autofähre sahen, fühlte sich dieser Trip endlich zum ersten Mal wie eine spannende Reise an.

Da die Fähre um 5 Uhr morgens ablegte, spürten wir das selbe Gefühl, das wir damals als Kinder hatten wenn wir nachts um 3 nach Italien in den Urlaub gefahren sind. Das ist die Spannung, das sind die Gefühle, die wir wieder spüren wollen und das ist der Grund warum wir das tun. Als wir das schwedische Festland erreichten, fiel uns sofort die Herzlichkeit der Schweden auf, weshalb wir uns sofort wohlfühlten. Eine andere Sprache, andere Straßenschilder, andere Supermärkte, andere Fast Food Ketten. Endlich! Es geht los. Wir sind unterwegs.

Für diese Reise wünschten wir uns unter anderem Menschen kennen zu lernen, die uns inspirieren und beeindrucken. Erster Volltreffer an Tag zwei in Schweden: Korbi und Natascha, zwei deutsche Auswanderer in unserem Alter, die sogar aus unserer Gegend kommen, folgten ihrem Herzen nach Schweden, um sich dort ihr selbstbestimmtes Leben in Freiheit aufzubauen. Ihre Geschichte, ihr Mut und ihre Entschlossenheit haben uns so beeindruckt, dass wir einen separaten Blogeintrag über sie schrieben. Die Reise trägt erste Früchte. Auch wenn es immer noch viel regnet und wir längst noch nicht ganz in der neuen Situation angekommen sind, so scheinen wir doch auf dem richtigen Kurs zu sein.

Eine der größten Ängste vor dieser Reise machte uns die Vorstellung mit unseren Kindern in fremden Ländern frei zu stehen und der Gedanke morgens nicht zu wissen wo wir abends schlafen werden. Wir vermuteten nur, dass diese Angst verschwindet, sobald wir es tun und wussten somit was wir zu tun hatten. Und siehe da- es ist wie erwartet. Wir gewöhnen uns immer mehr an die Unsicherheit und was uns vorher Angst und Sorgen machte, fängt jetzt an spannend zu werden.

Die Autofahrten sind teilweise noch recht anstrengend, denn unsere Kinder teilen uns sehr deutlich mit, wenn ihnen etwas nicht passt. Ist mal kein Spielplatz in der Nähe, können wir sie aber mit Snacks und “Blippi” auf dem iPad schauen meistens bei Laune halten.

Immer wieder spüren wir Gefühle, die wir in ihrer Art und Intensität von zu Hause im Alltag nicht kennen. Wir spüren dieses Gefühl der Freiheit, die dieser Trip mit sich bringt. Manchmal können wir es selber noch nicht fassen, was wir uns da eigentlich trauen. Aber was wir bis jetzt gefühlt und erlebt haben, möchten wir schon jetzt nicht mehr missen. Wir sind so gespannt drauf, was als nächstes kommt.