Travel
26. Juli 2022

Woche 3: Mehr Meer, plz

Von Stralsund ging es über die große Brücke an der Gorch Fock vorbei, nach Rügen – wie immer mit der Regenwolke im Schlepptau.

. Trotzdem haben wir vom kaiserlichen Binz, über den Rasenden Roland, bis zu den Kreidefelsen alle Gems auf Rügen gesehen, denn vom Wetter lassen wir uns die Stimmung nicht verderben.

Bis jetzt hielten sich die positiven Emotionen in Grenzen, da wir entweder die ganze Zeit krank waren, das Wetter nicht mitspielte und wir alle mit der neuen Situation noch nicht vertraut waren. Haben wir uns das zu einfach vorgestellt?

Um uns das Leben etwas zu erleichtern und wir noch Angst hatten, alleine frei zu stehen, nutzten wir bis jetzt oft Campingplätze, doch das ist nicht das Reisen, wie wir uns das vorstellen. Wir suchen Abenteuer, Action und wir wollen Menschen kennenlernen, die uns inspirieren. Mit einer sekundengenauen Abrechnung bei der Dusche und Sätze wie „Dieses Waschbecken ist nur für Toilettenbenutzer“ oder „Wer mit den falschen Badeschlappen zum Duschen geht, wird des Platzes verwiesen“, haben wir bisher das Gegenteil erfahren. Das Einhalten dieser Regeln wurde dann von der selbsternannten Camping Polizei strengstens überwacht.

Ein weiterer Höhepunkt der bisherigen Reise war der Kitesurfkurs mit Freunden in Dranske. Es fühlte sich gut an, nochmal zwei bekannte Gesichter aus der Heimat zu sehen, bevor wir den eigentlichen Trip starten, in dem wir Deutschland jetzt verlassen. Obwohl wir erst drei Wochen unterwegs sind, spürten wir ein erstes Gefühl von Heimweh bei dem Gedanken, dass sie jetzt nach Hause fahren und es bei uns erst richtig losgeht. Die Fahrt zum Fährhafen in Swinemünde verlief recht still, denn uns beiden wurde jetzt die gesamte Tragweite dieser Entscheidung so richtig bewusst.

Trotzdem freuen wir uns jetzt auf Schweden und hoffen darauf, dass es der Petrus dort besser mit uns meint. Wir sind guter Dinge!