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21. Dezember 2022

Woche 25: Driving Home for Christmas

17.000 km, 170 Tage, 6 Monate
Skyline Barcelona

17.000 km, 170 Tage, 6 Monate

1600 Kilometer betrug unsere Route von Barcelona nach Rosenheim, was bei einer Reisegeschwindigkeit von 80 km/h ein zeitaufwendiges Unterfangen darstellt. Da die Temperatur pro 100 km nördlich spürbar sank, musste es schnell gehen.

Entlang der großen Wärmflasche, dem Mittelmeer, schlichen wir uns in den ersten beiden Tagesetappen bis an die Südgrenze der Alpen, nach Genua um von dort aus am nächsten Tag die letzte Etappe von 650 km quer durch die Berge nach Hause zu nehmen. Operation Heimatsturm begann um 5 Uhr morgens und lief exakt nach Plan. 

Am Nachmittag überquerten wir die Grenze nach Deutschland und dort realisierten zum ersten mal, dass wir wieder daheim waren, im Winterwonderland bei fünf Grad unter dem Gefrierpunkt. Das war für uns vor allem ein kalter aber auch ein sehr bewegender Moment bei dem ein Auge lachte und eines weinte, denn eine sehr prägende Zeit ging damit zu Ende.

Das Gefühl die 8m^2 große Dose nach 170 Tagen gegen feste vier Wände zu tauschen, ist unbeschreiblich. Warmwasser aus der Leitung. Steckdosen mit Strom. Barfuß duschen unter fließendem und warmen Wasser. Eine Heizung. Unglaublich. Dinge die vorher selbstverständlich waren, begeistern uns jetzt. Ein halbes Jahr Minimalismus ist schon jetzt eine Erfahrung, die wir nicht mehr missen möchten, denn es zeigt, was wir wirklich brauchen.

Das 4×4 Meter große Wohnzimmer wird zum Westflügel des Anwesens. Wie früher im Freizeitpark verabreden wir uns zu jeder vollen Stunde am Eingang, für den Fall, dass wir uns verlieren. 

Das Bett federt und steht gerade. Um wie gewohnt schlafen zu können, werden wir eine Ecke mit einem Schuhkarton unterbauen.

Noch nicht genug der Dekadenz. Unsere geliebte Gartenhütte, unser viertes Zimmer im Freien wurde sofort bezogen. Es ist schön wieder daheim zu sein, allerdings auch herausfordernd, denn die Box, in der wir leben, ist nur von außen als solche zu erkennen.