Travel
1. November 2022

Woche 20: Bon Dia, Lizzy

Lissabon

Da wir Porto bewusst ausgelassen hatten, konnten wir uns immerhin darauf einigen, Lissabon einen Besuch abzustatten. Somit holten wir wieder unsere altbewährte Strategie aus der Schublade und stellten das Wohnmobil auf einem Campingplatz ab, um mit dem Rad die Stadt zu erkunden.

Spätestens aber, als wir uns 250 Höhenmeter mit dem Radlanhänger auf dem Seitenstreifen einer doppelspurigen Straße den Berg hinauf kämpfen mussten und dabei von Autos angehupt wurden, war uns klar, dass dieses skandinavische Konzept nicht überall funktionierte. Kaum Fahrradwege, dafür aber steile und enge Gassen ohne Bürgersteig, viele Autos und noch mehr Menschen brachte die Stimmung bei unserem Stadtmuffel nicht gerade zum Überkochen. Nach all den Strapazen wurden wir dann aber noch mit einem sensationellen Blick auf die Hängebrücke und die Christusstatue belohnt. Wer Städte mag, wird Lissabon wegen seinem südländischen Flair, der Kulinarik, den Cable Cars, den Monumenten und den unzähligen bunt angemalten Steinen lieben.

Nach einem Betontag waren (wir) froh, die Stadt nochmal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Fernab von all dem Trubel, auf einer Klippe im Grünen konnten wir die beleuchtete Silhouette am gegenüberliegenden Ufer mit einem Bier in der Hand bestaunen. Eine Stadtbesichtigung nach Dominiks Geschmack. 

Besonders unbeschwert macht das Reisen in Portugal die Tatsache, dass man sich seines Mülls einfach in der Natur entledigen kann. Was nicht mehr gebraucht wird, fliegt einfach aus dem Fenster. So kommt es einem zumindest vor. Ob Monitorgehäuse, Farbkübel oder Plastikflaschen, hier findet sich alles wieder. Den Gipfel der Umweltverschmutzung könnten wir aber an einem Strand entdeckt haben, als wir den Fehler begingen, die Schaufel in den Sand zu stecken. Eine knapp unter der Oberfläche liegende, ca. 5cm dicke Schicht einer schwarzen, fasrigen und nach Teer stinkenden Pampe. Wir hoffen bis jetzt, dass es sich dabei um ein natürliches Phänomen handelt. Es ist eine Schande, wie dieses wunderschöne Land mit Füßen getreten wird.