Travel
12. Januar 2024

Woche #20- Bon dia, Lisboa

Da Dominik am liebsten gar keine Stadt besichtigt hätte, Lisa aber gleich zwei, konnten wir uns immerhin darauf einigen, Lissabon einen Besuch abzustatten und Porto dafür zu streichen. Für dieses Vorhaben holten wir wieder unsere altbewährte Strategie aus der Schublade und stellten das Wohnmobil auf einem Campingplatz ab, um mit dem Rad die Stadt zu erkunden. Spätestens, als wir uns 250 Höhenmeter mit dem Fahrradanhänger auf dem Seitenstreifen einer doppelspurigen Hauptstraße den Berg hinauf kämpfen mussten und dabei von unzähligen Autos überholt und angehupt wurden, war uns klar, dass dieses nordeuropäische Konzept nicht überall funktionierte. Kaum Fahrradwege, dafür aber steile und enge Gassen ohne Bürgersteig, viele Autos und noch mehr Menschen, brachte die Stimmung bei unserem schwitzenden Stadtmuffel nicht gerade zum Überkochen

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Nach all den Strapazen wurden wir am Ende dieses anstrengenden Tages, dann aber doch noch mit einem sensationellen Blick auf die Hängebrücke und die Christusstatue belohnt. Wer Städte mag, wird Lissabon lieben. Die Kombination aus Geschichte, Kultur, Architektur und die einzigartige geographische Lage, macht Lissabon zu einer faszinierenden Stadt.

Nach einem langen Betontag waren wir froh, die Stadt nochmal aus einer anderen Perspektive entdecken zu dürfen. Über die imposante Hängebrücke, vorbei an der über100 Meter hohen Christus Statue, verließen wir Lissabon, um auf der gegenüberliegenden Seite des Tejo- Flusses, einen der schönsten Stellplätze der gesamten Reise zu beziehen. Fernab von all dem Trubel, auf einer grasbewachsenen Klippe konnten wir die beleuchtete Silhouette Lissabons am gegenüberliegenden Ufer mit einem gekühlten cerveja in der Hand bestaunen. Eine Stadtbesichtigung, ganz nach Dominiks Geschmack. 

Besonders unbeschwert macht das Reisen in Portugal die Tatsache, dass man sich seines Mülls hier einfach in der Natur entledigen kann. Was nicht mehr gebraucht wird, fliegt einfach aus dem Fenster. So kommt es einem zumindest vor. Ob Monitorgehäuse, Farbkübel oder Plastikflaschen, hier findet sich alles wieder, was keine Verwendung mehr hat.

Den Gipfel der Umweltverschmutzung könnten wir an einem Strand entdeckt haben, als wir den Fehler begingen, die Schaufel hinein zu stecken. Eine knapp unter der Oberfläche liegende, circa fünf Zentimeter dicke Schicht einer schwarzen, fasrigen und nach Teer stinkenden Pampe. Wir hoffen bis jetzt, dass es sich dabei um ein natürliches Phänomen handelt. Es ist eine Schande, wie die wunderschöne Natur in diesem Land mit Füßen getreten wird.