Ein weiterer Meilenstein auf unserer Reiseroute war Nazare, dem Mekka für Big wave Surfer, denn hier spielt sich regelmäßig ein ganz besonderes Naturschauspiel ab. Stimmen hier die Bedingungen, werden durch den Unterwassercanyon aus großen Wellen bis zu 28m hohe Monsterwellen. Wird einer dieser Kavenzmänner weit draußen auf dem Atlantik erfasst, fliegen die besten Surfer aus aller Welt ein und warten in Nazare auf ihren großen Einsatz, um diese Welle zu reiten. Leider hatten wir nicht das Glück, so eine Welle zu sehen, sonst hätten wir sofort unsere Bodyboards ausgepackt und uns vom Jetski mit in die Röhre ziehen lassen.
Weiter ging die Fahrt in den Süden auf die Halbinsel Peniche, einem weiteren Surfer Hotspot Portugals. Da Lisa Geburtstag hatte, gingen wir zur Feier des Tages in einer Bar direkt am Sandstrand zum Frühstücken. Die Musik aus den Bars, die zufriedene Ausstrahlung und die Gelassenheit der Menschen unabhängig des Alters sorgten für einen ganz besonderen Flair. Noch kurz den Kaffee ausgetrunken, das T-Shirt ausgezogen, das Surfbrett geschnappt und rein in die Wellen. Was für ein Mittwoch Vormittag.
Nichtsahnend stolperten wir bei der Weiterreise über das Westkap Europas, von welchem wir nicht einmal wussten, dass dieses überhaupt existiert. Durch den nahegelegenen Praia da Ursa war es ein mehr als ebenwürdiger Ersatz für das geskippte Nordkap, da es die Stahlkugel mit diesem Strand nicht im Entferntesten aufnehmen kann.
Leider war es dort etwas überlaufen und der Stellplatz entsprach nicht unserem Ideal. Doch sobald wir die Jalousien schließen und die Kerze anzünden spielt es keine Rolle mehr, wo wir sind, denn wir sind Daheim.
Dieses Gefühl der Freiheit, diese Unbeschwertheit, all die neuen Eindrücke, Menschen und Erfahrungen, die dieses völlig gegensätzliche Leben auf Zeit mit sich bringt, können wir schon jetzt als eine enorme Bereicherung für unser Leben verbuchen und lässt all die Angst, die wir vor diesem gemeinsamen Abenteuer hatten in Vergessenheit geraten.
