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22. Januar 2024

Woche #10- Norwegen beeindruckt

In Dombås nahmen wir den Fuß vom Gas. Im Staun- Gang passierten wir die höchsten Berge Norwegens und durchquerten den Breheimen Nationalpark, eine karge und felsige Hochebene. An rauschenden Gebirgsbächen und beeindruckenden Wasserfällen vorbei, schlängelt sich hier eine lange, schmale Straße über unzählige Kehren die über 1100 Höhenmeter hinab ins saftige, grüne Tal, dem Geirangerfjord, eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Norwegens.

Eine atemberaubende Natur, doch wir bemerken, dass wir mit den Alpen vor unserer Haustüre sehr verwöhnt sind, denn abgesehen von den Kreuzfahrtschiffen, die hier ein- und ausfahren, erinnerte uns dieser Ort doch ein wenig an den Königssee. 

Da wir es bewusst vermeiden zu planen, bemerkten wir erst unten, dass dieser Fjord eine große Sackgasse ist und wir unseren Klaus, dieselbe Strecke auch wieder hinauf quälen müssen. Da er nicht gerade der sportlichste unter den Wohnmobilen ist, hatten wir zuerst Bedenken, ob er das schafft, doch damit haben wir den dicken Klaus unterschätzt. Er bewies Kampfgeist und machte eine hervorragende Figur. Bei dieser Trainingseinheit wurde er allerdings so durstig, dass wir der Tanknadel beim Fallen zusehen konnten, was bei einem Dieselpreis von bis zu 2,70 Euro ein schmerzlicher Anblick war, doch das war es uns wert.

Weiter ging es durch ein 25 Kilometer tiefes Loch im Berg. Über eine halbe Stunde dauert es, dieses Bergmassiv über den Lærdaltunnel zu durchqueren. Einmal rechts abgebogen am Kreisverkehr im Tunnel, verließen wir den Berg, um im direkten Anschluss über eine riesige Hängebrücke den Fjord zu passieren, bevor wir wie eine Maus im gegenüberliegenden Loch wieder verschwanden. Die Norweger wissen wie man Straßen baut.

Über Stryn und Olden, besuchten wir die Gletscherzungen des Jostedalsbreen Nationalparks. Um Wäsche zu waschen, übernachteten wir zwei Tage am Campingplatz direkt unterhalb des Eispanzers. Kalte Luft sinkt tatsächlich nach unten, das glauben wir jetzt auch. Auf der Suche nach einem warmen Plätzchen im Süden, verschlägt es uns ausgerechnet in eine natürliche Klimaanlage, die die Luft auf 3°C abkühlt.  

Abgesehen von diesem Kühlschrank, hat sich die 1100 km lange Fahrt in den Süden wettertechnisch auf jeden Fall gelohnt. Die Sonne scheint, und Temperaturen sind moderat. In Deutschland ist es uns noch zu heiß, hier ein wenig zu kalt, doch irgendwo dazwischen muss es schnuckelig warm sein und genau auf diesem Punkt der Sommerwelle, surfen wir ab jetzt entlang der Atlantikküste in den Süden bis nach Gibraltar.