Menschen
3. August 2022

Korbi und Natascha

Korbi vom Tegernsee (29) und Natascha aus Wolfratshausen (34). Wir sind in Schweden angekommen. Was uns sofort ausfällt ist, dass die Menschen deutlich offener und freundlicher sind als bei uns in Deutschland. Unabhängig des Alters sprechen sie, verglichen mit uns Deutschen, sehr gut Englisch, sind äußerst hilfsbereit und aufgeschlossen. Das gefällt uns.

Wir sind in Schweden angekommen. Was uns sofort auffällt ist, dass die Menschen deutlich offener und freundlicher sind als bei uns in Deutschland. Unabhängig des Alters sprechen sie, verglichen mit uns Deutschen, sehr gut Englisch, sind äußerst hilfsbereit und aufgeschlossen. Das gefällt uns.

Zwei Tage nach unserer Ankunft, entschieden wir uns den Drehort von Astrid Lindgrens Michel aus Lönneberga zu besuchen. Dort wurden Kindheitserinnerungen wach.

Wir entschieden uns dafür hier in der Gegend ein paar Tage zu bleiben. Über die Park4night App sind wir auf Korbi und Natascha, zwei deutsche Auswanderer aufmerksam geworden. Sie wohnen irgendwo im nirgendwo. Kilometerlange Feldwege durch Wälder und unberührte Natur müssen zurückgelegt werden um zu ihnen zu gelangen. Zufällig unterhielten wir uns bei der Anreise darüber, welche Art von Menschen wir uns wünschen auf dieser Reise Menschen kennen lernen zu dürfen. Nämlich Menschen, die uns mit der Art und Weise wie sie ihr Leben leben inspirieren und beeindrucken.

Wir fragten uns bereits ob wir hier noch richtig sind als wir dann doch noch ein Haus zwischen all den Bäumen entdecken konnten. Wir haben es geschafft und wurden sehr herzlich empfangen. Wir rechneten mit einem Rentnerpärchen, die ihren Lebensabend hier verbringen. Weit gefehlt, denn sie sind in unserem Alter. Zufällig kommen sie auch noch aus unserer Gegend in Deutschland und erkannten unser Rosenheimer Nummernschild sofort. Ein Stück Heimat weit außerhalb der Komfortzone, das fühlt sich gut an.

Natascha ist 34 Jahre alt, Korbi 29 und sie beide haben sich samt ihren drei Kindern ihren Traum erfüllt. Sie kauften sich vor anderthalb Jahren ein beinahe zwei Hektar großes Anwesen auf dem sie sich selbst verwirklichen können. Das Grundstück liegt ist umgeben von endlosen Wäldern und der nächste Nachbar ist mehrere Kilometer entfernt. Die Lagerfeuerstelle, der Gemüsegarten, das Baumhaus, die 20 Meter hohe und 70 m lange Highline ist bereits fertig gestellt. Die Scheune, die Sauna, die Ferienwohnung und der Schwimmteich warten noch darauf. Wir fühlen uns sofort wohl auf diesem Abenteuerspielplatz.

Schnell stellte sich heraus, dass wir bereits am zweiten Tag in Schweden genau die Menschen kennen lernten, die wir uns kurz zuvor bei der Anreise gewünscht haben kennen zu lernen.

Korbi, 29 Jahre alt, ist gelernter Spengler und kommt ursprünglich vom Tegernsee. Er hätte die Firma von seinem Vater übernehmen können, doch er wollte lieber die Welt sehen. Er verbrachte bereits 2 Jahre in Neuseeland und ein Jahr in Australien. Drei Jahre tourte er mit seinem Bus, ausgestattet mit Bergstiefel und Kletterausrüstung durch die Schweiz, Österreich und Deutschland.

In 137 Tage ging er den Pacific Brest Trail, einen Fernwanderweg entlang der US- Westküste. Von der mexikanischen Grenze aus durchquerte er zahlreiche Nationalparks, darunter den Yosemitepark bis nach Washington State. Dabei legte er und seine beiden Mitstreiter, die er auf dem Weg kennen lernte, 4.265 Kilometer und über 300.000 Höhenmeter zurück. Um die Reisekasse zu füllen arbeite er in Vancouver als Spengler, bevor es hoch in den Norden ging. Über das kanadische Prince Rupert ging es nach Alaska bis sie 40 Kilometer vor dem Porlarkreis wegen eines heftigen Schneesturms aus Sicherheitsgründen umkehren mussten.

Ich habe noch nicht viele Menschen in meinem Leben getroffen, deren Mut und Entschlossenheit sich das eigene Leben nach eigenen Vorstellungen zu erschaffen, derartig beeindruckt hat. Es hat uns sehr gefreut die beiden kennen zu lernen.