Nach aktuellem Stand der Forschung beträgt das Alter des Universums rund 13,8 Milliarden Jahre. Edwin Hubble fand heraus, dass es immer schneller expandiert, was im Umkehrschluss bedeutet, dass es gestern kleiner war als heute und vorgestern kleiner als gestern. Folgen wir dieser Logik 13,8 Milliarden Jahre in die Vergangenheit, liegt der Schluss nahe, dass sich die gesamte Materie, die im Universum verstreut ist, an einem unendlich dichten und heißen Ort befunden haben muss, eine Singularität. Das ist das Fundament auf dem sich die Urknalltheorie stützt.
Der genaue Durchmesser des Universums ist mit den heutigen Mitteln nicht bestimmbar und wir wissen auch nicht, ob es überhaupt ein Ende gibt. Die Größe des für uns sichtbaren Bereichs lässt sich jedoch berechnen. Er entspricht einer Kugel um die Erde mit einem Durchmesser von mindestens 93 Milliarden Lichtjahren.
Überall in dieser gigantischen Kugel verstreut, gibt es mehrere hundert Milliarden Galaxien. Das sind durch Gravitation gebundene Ansammlungen von Sternen, Planetensystemen wie unserem, Gasnebeln, Staubwolken und sonstigen astronomischen Objekten. Ihr Durchmesser kann mehrere hunderttausend Lichtjahre betragen.
Eine vom Typ Spiralgalaxie wurde auf den Namen Milchstraße getauft und das ist unsere Adresse in diesem Universum. Unser Sonnensystem befindet sich am Rande eines ihrer vier Spiralarme, etwa 25.000 Lichtjahre vom Zentrum entfernt.
Forscher gehen heute davon aus, dass es allein in der Milchstraße, in einer einzigen von mehreren hundert Milliarden Galaxien, zwei- bis drei hundert Milliarden Sonnen, wie unsere gibt, um die ebenfalls Planeten wie die Erde kreisen. Laut einer Hochrechnung auf Basis von Daten des Kepler- Weltraumteleskops gibt es allein in der Milchstraße etwa 500 Millionen solcher Exoplaneten. Die Stochastik ist die gefühllose Mathematik des Zufalls und sie hält es für äußerst unwahrscheinlich, dass wir die einzigen in diesem riesigen Universum sind.
Die beiden am weitesten von der Erde entfernten Objekte, sind die Nasa- Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2, die im Jahre 1977 im Abstand von 16 Tagen die Erde verließen, um die Umgebung des äußeren Sonnensystems zu charakterisieren und herauszufinden, wo der Einfluss unserer Sonne endet. Seitdem entfernen sie sich mit einer Geschwindigkeit von 61.000 Stundenkilometern von der Erde und haben dabei eine Strecke von fast 24 Milliarden Kilometern zurückgelegt. Am 25.12.2012 verließ Voyager 1 unser Sonnensystem und drang damit, als erstes von Menschenhand geschaffene Objekt, in den interstellaren Raum ein.
Für den Fall, dass die Sonden in die Hände außerirdischen Lebens geraten, befinden sich an Bord jeweils eine „Golden Record“, eine vergoldete Kupferplatte, die neben Bildern, Geräuschen und Musik auch Aufschluss über das Leben auf der Erde und über unsere Position im Weltall geben soll. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass diese kosmische Flaschenpost jemals von Außerirdischen gefunden wird, äußerst gering ist und die Menschheit dann vielleicht nicht mehr existiert, so bleiben sie mit ihrer geschätzten Lebensdauer von 500 Millionen Jahren doch Beweis dafür, dass es die Menschen auf der Erde einmal gegeben hat.
Unser direktes Nachbarsonnensystem, im selben Spiralarm, derselben Galaxie, ist Alpha Centauri. Dessen beiden Hauptsterne sind ungefähr 4,2 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die Voyager Sonde hat sich in knapp einem halben Jahrhundert noch nicht einmal einen ganzen Lichttag von der Erde entfernt und bräuchte bei dieser Geschwindigkeit über 70.000 Jahre, um nur zu unserem direkten Nachbarn zu gelangen.
Wir beschleunigen unsere Raumschiffe heute noch mit der Antriebsversion 1.0, dem Rückstoßprinzip, das zwar im Bezugsfeld der Erde für beachtliche Geschwindigkeiten sorgt, doch um die unvorstellbaren Weiten des Universums zu erkunden, vollkommen ungeeignet ist. Die Lichtgeschwindigkeit beträgt rund 300.000 Kilometer pro Sekunde. In einer Sekunde würde es siebeneinhalb Mal die Erde umrunden. Die Voyager Sonden sind 17.693-mal langsamer.