Ein weiterer Meilenstein auf unserer Reiseroute war Nazare, der globale Hotspot für Big Wave Surfer. Aufgrund der einzigartigen Unterwassertopographie vor der Küste Nazares, spielt sich hier regelmäßig ein ganz besonderes Naturschauspiel ab. Stürme auf dem offenen Atlantik drücken große Wassermassen in einen sich verjüngenden Felstrichter, der die Wassermassen immer weiter konzentriert und auftürmt.
Stimmen die Bedingungen, entstehen auf diese Weise bis zu 30 Meter hohe und 100.000 Tonnen schwere Monsterwellen. Wird einer dieser Kavenzmänner weit draußen auf dem Atlantik erfasst, fliegen die besten Surfer aus aller Welt ein und warten in Nazare auf ihren großen Auftritt. Jetskis bringen sie auf Geschwindigkeit und in Position, um diese Wand aus Wasser mit bis zu 80 Stundenkilometer zu reiten. Ein Adrenalinkick, der nicht ganz ungefährlich ist, denn der Wettkampf um die höchste Welle der Welt, fordert regelmäßig seinen Tribut. Leider kamen wir zur Off- Season hier vorbei und mussten uns mit deutlich kleineren Wellen zufrieden geben, doch der Flair dieses südländischen Küstenorts und die Wall of Fame sind jederzeit einen Besuch wert.
Weiter ging die Fahrt in den Süden auf die Halbinsel Peniche, einem weiteren Surfer Hotspot Portugals und dort gab es einen Grund zu feiern. Lisa hatte Geburtstag und das war Anlass genug, die Campingküche geschlossen zu lassen und stattdessen in einem Cafe direkt am Meer zu frühstücken.
Der Sonnenschein, die Musik aus den Bars und die Gelassenheit der Menschen sorgten für einen ganz besonderen Flair und wir passten uns an. Noch kurz den Kaffee ausgetrunken, das Surfbrett geschnappt und rein in die Wellen. Was für ein Mittwoch Vormittag.
Nichtsahnend passierten wir bei der Weiterreise das Westkapp Europas, von dem wir nicht einmal wussten, dass es überhaupt existiert. Gleich nebenan ein echter Geheimtipp, der Praia da Ursa. Ein wunderschöner Sandstrand in einer Bucht, umgeben von steilen und markanten Felsformationen. Ein mehr als ebenwürdiger Ersatz für das geskippte Nordkapp.