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1. Februar 2024

Vorfreude ist nicht immer die schönste Freude

Obwohl wir die Entscheidung dieses Abenteuer zu wagen, für uns längst getroffen hatten, wurde uns bald bewusst, dass zwischen Reden und tatsächlich Tun noch ein gewaltiger Schritt liegt.

Wo werden wir schlafen? Was ist, wenn uns etwas zustößt? Wie funktioniert das mit einem sieben Monate alten Baby? Bringen wir unsere Kinder in Gefahr? Können wir uns das leisten? Was sagen die anderen? Was ist mit unserer Rente? Werden wir unter der Brücke enden? Der Kopf rebelliert. Das Herz überschlägt sich vor Freude.

Das Promotionsangebot unwiderruflich abzulehnen, stattdessen mit zwei Kindern an der Hand den Job zu kündigen und eine Lücke im Lebenslauf zu riskieren, war eine der größten Angsthürden, die wir nehmen mussten und unser persönlicher „point of no return“.

Von nun an ging es ein kleines bisschen einfacher voran, denn Kopf bemerkte langsam, dass sein Wort an Gewicht verliert.

Die zweithöchste Hürde war der Kauf des Wohnmobils, denn damit erhöhten wir unseren Einsatz an diesem Pokertisch des Lebens und setzten auf die Lücke im Lebenslauf noch einen ordentlichen Stapel Geld.   

Noch kurz geheiratet und am 4. Juli war es dann so weit. Der Job war gekündigt, das Auto verkauft, die Wohnung grundgereinigt und untervermietet, das Wohnmobil startklar und auf die stressige Zeit der Vorbereitung folgten jetzt die großzügig verlängerten Flitterwochen. 

Und so feierten an diesem Tag nicht nur die Amerikaner ihren Unabhängigkeitstag, sondern auch wir, denn jetzt waren wir frei und unserem Abenteuer stand nichts mehr im Wege.