Matrix
26. Juni 2023

DMDR- #1.2- Die Entstehung der Erde

Die Entstehung des Sonnensystems begann vor knapp 4,57 Milliarden Jahren mit dem gravitativen Kollaps des Sonnennebels, aus dem unsere Sonne als massives Zentrum hervorging. Aus dem in einer protoplanetaren Scheibe verbleibendem Material, wie Gas und Staub formten sich im Laufe der Zeit die acht Planeten, die unser Sonnensystem bilden. Von der Sonne kommend sind das Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.

Vor 4,5 Milliarden Jahren war die Erde völlig unbewohnbar. Sie war eine riesige Kugel aus glühendem, geschmolzenem Gestein, umhüllt von ätzenden und giftigen Gasen. Nach weiteren 500 Millionen Jahren im heute -270 Grad Celsius kaltem Universum, kühlte die Erde so weit ab, dass sich an der Oberfläche eine dünne Kruste bildete.

 

Wir leben heute auf einer nur 35 Kilometer dicken Kontinentalplatte aus gefrorenem Gestein, die wie eine Insel auf einer über 12000 Kilometer großen Kugel aus zähflüssiger Lava schwimmt. Angetrieben von gewaltigen Magmaströmen im Inneren des Erdmantels, verschieben sich so ganze Kontinente um bis zur 40 Millimetern pro Jahr. Auf diese Weise entfernen sich die beiden auseinandergebrochenen Puzzleteile Afrika und Südamerika in einem durchschnittlichen Menschenleben um weitere drei Meter. 

Seit Mitte der 1980iger Jahren hat sich die Kollisionstheorie durchgesetzt, die besagt, dass ein etwa Marsgroßer Protoplanet in der Frühphase der Planetenentwicklung mit der Protoerde namens Gaia, kollidierte. Da die Kollision nicht frontal erfolgte, sondern tangential, wurden große Materiemengen, bestehend aus dem Mantel des Einschlagkörpers und des Erdmantels in den Orbit gerissen, während die Eisenkerne miteinander fusionierten. Beinahe augenblicklich, in weniger als 100 Jahren, bildete sich aus diesen umherfliegenden Brocken unser Erdtrabant, der Mond, der sich in den darauffolgenden 10.000 Jahren zu seiner heutigen Masse verdichtete. So wie die Gravitationskraft der Erde den Mond anzieht, wirkt dessen Gravitationskraft auch auf die Erde und sorgt so für Ebbe und Flut, was die Erdrotation langsam, aber stetig abbremst. Aus diesem Grund werden die Tage alle 40.000 Jahre um eine Sekunde länger. In ferner Zukunft wird die Sonne dann nur noch einmal pro Mondperiode aufgehen. Ein Tag wird dann einen Monat dauern. 

Ein Planet, der sich auf einer Umlaufbahn in der habitablen Zone befindet, in der es weder zu kalt noch zu warm ist und über ausreichend Masse verfügt, um eine Atmosphäre halten zu können, erfüllt einige der elementarsten Voraussetzungen, die für die Entwicklung von Leben zwingend erfüllt sein müssen. Ein großer Schlüssel fehlte aber noch.

 

Man nehme zwei Teile hochexplosiven Wasserstoff, einen Teil stark brandfördernden Sauerstoff und verknotet deren Atome über eine Doppelvalenzbindung zu einem Molekül, dann explodiert dieses brandgefährliche Gasgemisch nicht etwa, sondern es entsteht Wasser, das absolute Gegenteil von Feuer.

Doch dieses äußerst merkwürdige Wasser, das wir jeden Tag trinken, ohne darüber nachzudenken, war nicht schon immer hier. Es wird heute vermutet, dass es von Kometen stammt. Von Brocken aus Eis und Staub, die sich am Rande unseres Sonnensystems bildeten und irgendwann auf Kollisionskurs mit der Erde gingen. Unser Wasser auf der Erde stammt ursprünglich aus den Weiten des Weltalls. Die Erde wurde gewissermaßen mit der Quelle des Lebens „geimpft“.